Das musikalisch Nashorn machte am 23. Oktober Station in Lützschena
Die Ankündigung, dass Christian Steyer endlich wieder nach Lützschena kommt, bescherte der Auwaldstation großen Zustrom und an der Abendkasse im Leipziger Hotel konnten alle Restkarten verkauft werden.
Christian Steyer wurde im Vogtland (Sachsen) geboren, hat Musik und Schauspiel studiert, er komponiert, er musiziert, er spricht , er singt, er schreibt und hat als Schauspieler in über 50 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Populär wurde er schon Anfang der 70er Jahre durch Rollen in »Die Legende von Paul und Paula« und »Für die Liebe noch zu mager?«. Er leitet mehrere Chöre, ist Dozent an der Hochschule für Musik „Hans Eisler“ in Berlin und seit 1.4.2003 die unverwechselbare Stimme der MDR-Kultserie „Elefant, Tiger & Co“.
Zusammen mit Abstand und unter Einhaltung der Hygieneregeln lauschten die Gäste den besten Tiergeschichten aus der Feder von Peter Hacks und aus der Feder von Christian Steyer. Er schaffte es, mit gekonntem Spiel seiner Stimme und Tonlage, mit summenden, schnurrenden, brummenden Tierstimmen und sächselnd, die Geschichten vom Bären auf dem Försterball, von Katze Isabo, vom Käfer, vom Tausendfuß, von Löwen, vom Nashorn und vielen anderen Tieren zum gefühlvollen Leben zu erwecken. Die sichtlich erfreuten Zuhörer ließen sich mitnehmen auf eine wundersame, spannende und lustige Fantasiereise durch die Welt der Tiere, die doch unverkennbare Parallelen zur menschlichen Gesellschaft zeigt und dankten mit starkem Applaus.
Und Christian Steyer gewährte uns einen Blick hinter die Kulissen der Zoo-Doku „Elefant, Tiger & Co“. Ursprünglich waren 11 Folgen geplant, am 23. Oktober wurde Folge 899 ausgestrahlt. Da freuen wir uns doch schon auf die Fortsetzung bis zur Folge 1000 und darüber hinaus.
Nach langer Corona-Pause konnten wir dank der Unterstützung des Leipziger Hotels ein neues Kapitel aufschlagen und unsere Gäste am 27. September im Hotel begrüßen – ausreichend Platz, um mit Abstand, Maske und unter Einhaltung der Hygienevorschriften zusammen zu kommen.
Die TV-Journalistin und Moderatorin Katrin Huß präsentierte in lockerer Atmosphäre
ihr Buch „Die traut sich was“ – sie gewährte uns eine unterhaltsame Reise durch ihr Leben.
Katrin Huß hat Journalistik und Sport studiert und bereits parallel als Radioredakteurin gearbeitet. Auf Umwegen kam sie zum Fernsehen und war 20 Jahre das Gesicht des MDR, obwohl sie nicht blond ist. Sie interviewte ca. 2.000 Gäste, vor und hinter der Kamera reiste sie quer durch Deutschland und die Welt und ließ eindrucksvolle Filme für uns über die Leinwand flimmern. Für ihre Reportagen machte sie z.B. den New York-Marathon mit, bestieg den Kilimandscharo in Tansania und den Mont Everest in Nepal. Das Fazit der beteiligten Bergbezwinger: „Dünne Luft und dicke Freunde“ in luftiger Höhe war auch für die Gäste im Leipziger Hotel ein sehr emotionaler Moment. Seit ihrer TV-Pause 2016 moderiert Katrin Huß Galaabende, Kongresse, Sportlerbälle, Podiumsdiskussionen, ist Tanzjurorin und Yogalehrerin, hat bereits zum dritten Mal den Jakobsweg absolviert, den Rennsteiglauf und …. Die fröhliche Sächsin hat viel zu erzählen und tut das mit großer Freude, charmant, beschwingt und bodenständig, so dass der Nachmittag wie im Flug verging. Zeit für einen krönenden Abschluss! Yoga für alle! Am Platz!
Professor Eberle ist bekennender Fan des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard und so zelebrierte er dessen Texte wortgewaltig. Eigenlob und Wutreden über die Welt präsentiert er hoch komisch und dank seiner konzentrierten sprach- lichen Ausdrucksstärke wird der komplette Abend ein Theater- und ein Hörgenuss. Und dieses Vergnügen hatten die Gäste im gut besuchten Kaminzimmer.
Theater-Urgestein Friedhelm Eberle war am 23.Februar zu Gast im Kaminzimmer der Auwaldstation.
Sturm und Regen konnten die vielen Kulturinteressierten nicht abhalten zum „Thomas Bernhard Abend“ zu kommen.
Professor Eberle, der selbst 38 Jahre lang an der Theaterhochschule den Bereich „Künstlerisches Wort“ unterrichtete, spielte alle Momente von Komödie und Tragödie aus, jonglierte mit Betonungsnuancen und als Meister aller Interpretationstechniken bot er gestochen scharfes, ganz auf das Wort konzentriertes Solo-Theater.
Ein sehr gelungener Abend, wie wir gern noch viele weitere hätten….
Genn Sie sächs’sch
Genn Sie säch’sch
fragte der Leipziger Mundartist und Conférencier Klaus Petermann am 24.Januar, als er den Reigen der 2020er Kulturveranstaltungen in der Auwaldstation eröffnete.
Klaus Petermann wurde in Jena geboren, kam bereits als 3-jähriger nach Leipzig und seit seinem Lehrerstudium (Deutsch und Geschichte) ist er überzeugter Fan von Lene Voigt und der sächsischen Mundart. Der Grundstein war gelegt und er brilliert mit seinen Programmen als Botschafter der sächsischen Mundart. Gut gelaunt und erwartungsfroh kamen die Gäste in das Kaminzimmer der Auwaldstation und wurden nicht enttäuscht. Herr Petermann unterhielt sein Publikum mit „feinem, gutverständlichen“ Sächsisch, also im „ortsüblichen Deutsch“.
Mit Witz und Charme begeisterte er das Publikum, dass sich gern mitreißen lies. Ganz normale Alltagsthemen wurden von ihm auf humorvolle, sächsische Art beleuchtet und dem aufmerksamen Publikum als kabarettistische Leckerbissen serviert. Dabei hat er immer wieder wunderbare Gedichte, Balladen und Texte der unvergessenen Lene Voigt zum Besten gegeben und damit bewiesen, dass früher das Wetter auch nicht besser und die Alltagsprobleme ähnlich waren.
Dieser kurzweilige Abend im Kaminzimmer verging viel zu schnell, das „FERDSCH“ kam viel zu früh und das Publikum machte sich, im wahrsten Sinne des Wortes, gwietschvergniecht auf den Heimweg.
PS: „Dialekt ist Volkskultur, die es zu schützen und zu bewahren gilt:
Das umfangreiche Schaffen der Leipziger Schriftstellerin Lene Voigt (1891-1962), zusammenzutragen, zu pflegen und der Nachwelt zu erhalten, haben sich die Mitglieder der „Lene-Voigt-Gesellschaft e.V.“, deren Vorsitzender Klaus Petermann ist, auf die Fahne geschrieben.